Zum Inhaltsverzeichnis |
Bei der Frage, ob über den Körper oder einen Standplatz gesichert wird, muß
vor allem das Gelände rund um den Sichernden betrachtet werden. Voraussetzung für eine
Sicherung über den Körper ist, dass der Sichernde eine ausreichend große ebene
Fläche zur Verfügung hat und keine Absturzgefahr besteht. Außerdem darf der
Kletterer nicht zu schwer sein. Als Richtwert gilt: Gewicht des Sichernden +20% ist die Obergrenze.
Besteht Absturzgefahr oder ist der Kletterer schwerer, so muß der Sichernde zumindest
selbst gesichert werden (Z.B. Bandschlinge um einen Baum). Bei leichtem Sicherungspartner ist
es in vielen Kletterhallen üblich, diesem noch einen Sandsack mit in den Gurt zu hängen.
Jedoch muss auch bedacht werden ob der leichtere Kletterer (evtl. ein Kind) genügend Handkraft
zum Halten eines Sturzes aufbringen kann. Außerdem ist zu überlegen,
ob nicht doch ein Standplatz die bessere Lösung ist.
Vorteile der Körpersicherung sind einmal die Einfachheit und zum Anderen das wesentlich
weichere Abfangen des Sturzes. Durch die oben genannten Einschränkungen kommt sie vor allem
bei Sportkletterrouten oder für die Einstiegslänge bei Mehrseillängenrouten in
Frage, da man bei beiden in der Regel gut am Wandfuß stehen kann.
Eine Gefahr besteht bei der Körpersicherung: Wird der Kletterer an einer Umlenkung abgelassen,
so muß sichergestellt sein, daß das Seil auch wieder zum Boden reicht! Das klingt banal,
es haben sich aber schon Unfälle ereignet, bei denen das Seil plötzlich zu kurz war!
Insbesondere wenn der Sichernde sich noch ein paar Schritte vom Einstieg entfernt um besser
stehen zu können, kann es zu kritischen Situationen kommen. Deshalb muss das
freie Seilende immer gesichert werden! Entweder binden sich beide Partner ein, wie es bei
Mehrseillängentouren üblich ist, oder das Durchrutschen des Seils durch das Sicherungsgerät
wird mit einem Knoten im Seilende verhindert. Es muß auf jeden Fall sichergestellt werden, daß das Ende
überraschend durch die Sicherung rutscht!