nicht geklebte Bohrhaken
  
 
  Nicht geklebte Bohrhaken sind weit verbreitet. Obwohl sie nicht ganz die Sicherheit von Klebehaken bieten, gehören
  sie zu den zuverlässigen Sicherungsmitteln. Wobei es hier auch Unterschiede gibt.
  Prinzipiell funktionieren alle diese Haken nach dem selben System. In ein vorgebohrtes Loch wird der Haken hineingesteckt
  und danach wird dessen Schaft gespreizt, so daß sich der Haken im Loch verklemmt. Die Unterschiede liegen vor allem
  im Klemmmechanismus. Ältere Haken besaßen einen Spreizkonus, der den Schaft aufweitet, wenn er am Bohrlochgrund
  aufliegt. Die Klemmwirkung ist stark von der Tiefe des Bohrlochs abhängig. Wurde etwas zu tief gebohrt, so erreichte
  der Haken nicht seine volle Haltekraft. Von außen ist das aber nicht zu beurteilen. Neuere Haken besitzen einen
  von außen zu betätigenden Klemmmechanismus. Hier ist auch nachträglich noch zu erkennen, ob der Haken
  ordentlich gesetzt wurde.
  Obwohl die Haken heute aus hochwertigen Materialien gefertigt werden, kann es zum Nachlassen der Haltekräfte kommen.
  Durch eindringende Feuchtigkeit und durch den Druck des Spreizkonusses auf den Fels kann es im Laufe der Jahre zu
  Felserosion kommen und der Haken lockert sich.
Beispiele
   
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  Dies ist ein Bohrhaken mit von außen einschlagbarem Spreizkonus. Das System wird weiter unten noch einmal im Detail vorgestellt.
  Die Klemmwirkung ist bei diesem Haken unabhängig von der Bohrlochtiefe.
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  Noch ein Bohrhaken mit von außen einschlagbarem Spreizkonus. Der Haken ist richtig gesetzt, wenn der Stift in der
  Mitte des Schafts vollständig eingeschlagen wurde. Das ist auch im Nachhinein von außen noch leicht zu erkennen.
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  Ein alter Bohrhaken. Hier wird zuerst ein Dübel in das Bohrloch geschlagen und dann die Lasche aufgeschraubt. Der Dübel
  klemmt durch einen Spreizkonus, der sich am Bohrlochgrund abstützt. Die Klemmwirkung ist stark von der Tiefe des
  Bohrlochs abhängig. Es ist von außen nicht abzuschätzen, ob dieser Haken richtig gesetzt wurde. 
  Zusätzlich wurde versucht, diesen Haken mit Silikon gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen. Wasser kann aber
  auch durch Spalten im Fels in das Bohrloch eindringen. Das Silikon verzögert dann das Trocknen und begüngstigt
  die Korrosion. 
  Solchen Haken sollte man kein hundertprozentiges Vertrauen entgegenbringen. Sie sollten auf keinen Fall einzeln als Stand- oder
  Topropesicherung herhalten.
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  Bei diesem Haken wird der Klemmkonus mit Hilfe der außen liegenden Mutter festgezogen. Lockert sich der Haken aufgrund
  von Erosion, so kann er nochmal nachgezogen werden. Ein sehr gutes System.
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  Bie diesem Haken wird der Spreizkeil von außen eingeschlagen. Wenn der Stift vollständig eingetrieben wurde,
  ist der Haken richtig gesetzt. Auch ein sehr gutes System.
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  Auch hier wird der Konus mit Hilfe der außen liegenden Mutter angezogen. Dieser Haken hat einen größeren
  Durchmesser und ist länger, wodurch er noch bessere Haltekräfte erreicht. Zusätzlich ist dieser Haken mit
  einem Ring ausgestattet, der z.B. zum Abseilen genutzt werden kann.
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