nicht geklebte Bohrhaken

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[nicht geklebte Bohrhaken]

Nicht geklebte Bohrhaken sind weit verbreitet. Obwohl sie nicht ganz die Sicherheit von Klebehaken bieten, gehören sie zu den zuverlässigen Sicherungsmitteln. Wobei es hier auch Unterschiede gibt.
Prinzipiell funktionieren alle diese Haken nach dem selben System. In ein vorgebohrtes Loch wird der Haken hineingesteckt und danach wird dessen Schaft gespreizt, so daß sich der Haken im Loch verklemmt. Die Unterschiede liegen vor allem im Klemmmechanismus. Ältere Haken besaßen einen Spreizkonus, der den Schaft aufweitet, wenn er am Bohrlochgrund aufliegt. Die Klemmwirkung ist stark von der Tiefe des Bohrlochs abhängig. Wurde etwas zu tief gebohrt, so erreichte der Haken nicht seine volle Haltekraft. Von außen ist das aber nicht zu beurteilen. Neuere Haken besitzen einen von außen zu betätigenden Klemmmechanismus. Hier ist auch nachträglich noch zu erkennen, ob der Haken ordentlich gesetzt wurde.
Obwohl die Haken heute aus hochwertigen Materialien gefertigt werden, kann es zum Nachlassen der Haltekräfte kommen. Durch eindringende Feuchtigkeit und durch den Druck des Spreizkonusses auf den Fels kann es im Laufe der Jahre zu Felserosion kommen und der Haken lockert sich.

Beispiele

[nicht geklebte Bohrhaken 1] Dies ist ein Bohrhaken mit von außen einschlagbarem Spreizkonus. Das System wird weiter unten noch einmal im Detail vorgestellt. Die Klemmwirkung ist bei diesem Haken unabhängig von der Bohrlochtiefe.

[nicht geklebte Bohrhaken 2] Noch ein Bohrhaken mit von außen einschlagbarem Spreizkonus. Der Haken ist richtig gesetzt, wenn der Stift in der Mitte des Schafts vollständig eingeschlagen wurde. Das ist auch im Nachhinein von außen noch leicht zu erkennen.

[nicht geklebte Bohrhaken 3] Ein alter Bohrhaken. Hier wird zuerst ein Dübel in das Bohrloch geschlagen und dann die Lasche aufgeschraubt. Der Dübel klemmt durch einen Spreizkonus, der sich am Bohrlochgrund abstützt. Die Klemmwirkung ist stark von der Tiefe des Bohrlochs abhängig. Es ist von außen nicht abzuschätzen, ob dieser Haken richtig gesetzt wurde.
Zusätzlich wurde versucht, diesen Haken mit Silikon gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen. Wasser kann aber auch durch Spalten im Fels in das Bohrloch eindringen. Das Silikon verzögert dann das Trocknen und begüngstigt die Korrosion.
Solchen Haken sollte man kein hundertprozentiges Vertrauen entgegenbringen. Sie sollten auf keinen Fall einzeln als Stand- oder Topropesicherung herhalten.

[nicht geklebte Bohrhaken 4] Bei diesem Haken wird der Klemmkonus mit Hilfe der außen liegenden Mutter festgezogen. Lockert sich der Haken aufgrund von Erosion, so kann er nochmal nachgezogen werden. Ein sehr gutes System.

[nicht geklebte Bohrhaken 5] Bie diesem Haken wird der Spreizkeil von außen eingeschlagen. Wenn der Stift vollständig eingetrieben wurde, ist der Haken richtig gesetzt. Auch ein sehr gutes System.

[nicht geklebte Bohrhaken 6] Auch hier wird der Konus mit Hilfe der außen liegenden Mutter angezogen. Dieser Haken hat einen größeren Durchmesser und ist länger, wodurch er noch bessere Haltekräfte erreicht. Zusätzlich ist dieser Haken mit einem Ring ausgestattet, der z.B. zum Abseilen genutzt werden kann.